Danach wurde der Aufstand beschleunigt. Und man sagt, dass man zuerst über den Mord an den Konsuln verhandeln werde, damit sie vom Treueid gelöst werden; sie seien davon unterrichtet worden, dass keine religiöse Verpflichtung durch ein Verbrechen gelöst werde. Ohne den Auftrag der Konsuln auf Veranlassung eines gewissen Sicinius hätten sie sich auf den heiligen Berg zurückgezogen – der liegt jenseits des Stromes Anio, 3 Meilen von der Stadt (Rom) entfernt; diese Überlieferung wird häufiger verwendet als die, deren Urheber Piso ist, nämlich, dass eine Auswanderung auf den Aventin stattgefunden habe; dort hielten sie sich einige Tage lang ruhig auf, wieder herausgefordert noch herausfordernd, ohne irgendeinen Führer, nachdem sie das Lager mit Wahl und Graben befestigt hatten, wobei sie nur das Lebensnotwendige verbrauchten. Die Furcht in der Stadt war riesig und aufgrund der gegenseitigen Furcht war alles in der Schwebe. Die von den Ihrigen verlassene Plebs fürchtete die Gewalt der Väter. Die Väter fürchteten die in der Stadt zurückgebliebene Plebs – ungewiss, ob sie lieber wollten, dass diese blieb oder wegging. Wie lange andererseits werde die Menge ruhig bleiben, die ausgewandert sei. Was werde dann sein, wenn irgendein Krieg von außen inzwischen entstehen sollte? In der Tat glaubte man, dass nur in der Eintracht der Brücke Hoffnung übrig blieb; diese müsse um jeden Preis für die Bürgerschaft zurückgewonnen werden. Somit beschloss man also, dass der Unterhändler Meneius Agrippa zur Plebs geschickt werde, entweder gewandter Mann und beliebt bei der Plebs, daher davon abstammte. Man sagt, dass dieser, nachdem er ins Lager hineingeschickt worden war, nichts anderes als folgendes auf jene alte und drastische Weise erzählte: In einer Zeit – in der im Menschen nicht wie heute alle Glieder einträchtig gewesen sein, sondern die Einzelmitglieder jeweils ihren eigenen Plan und ihre eigene Stimme gehabt hätten – wenn die übrigen Teile darüber empört gewesen, dass alles durch ihre Sorge, ihre Mühe und ihren Dienst für den Magen zusammengesucht werde, der Magen aber in der Mitte ruhig nichts anderes als die gegebenen Freuden genieße. Darauf hätten sie sich verschworen, dass die Hände nicht die Speisen zum Mund führen und weder der Mund das gegebene annehme noch die Zähne es zerkauten. Während sie den Magen durch junge zähmen wollten, litten die Glieder selbst zusammen mit den Magen und der ganze Körper aufgrund des Zorns unter der äußersten Entkräftung. Deshalb sei deutlich geworden, dass die Tätigkeit auch des Magens nicht träge sei und er nicht mehr ernährt werde als dieser sich selbst ernähre, wobei er in alle Teile des Körpers das Blut, von dem wir leben und stark werden, das gleichmäßig in Adern verteilt sei und dass mit vertrauter Speise angereichert sei, als Gegenleistung abgebe. In dem er davon ausgehend eine Parallele zog, wie ähnlich der innere Aufstand des Körpers dem Zwang der Plebs auf die Väter sei, habe er die Herzen der Menschen unbestimmt. Daraufhin habe man beschlossen, über die Eintracht zu verhandeln und man habe sich über die Bedingungen geeinigt, dass die Plebs ihre Beamten bekämen, und zwar unverletzliche, die das Recht hätten, Hilfe zu leisten gegenüber den Konsuln und dass es niemandem der Patres erlaubt sei, dieses Amt zu bekleiden. So wurden zwei Volkstribunen gewählt Gaius Lucinius und L. Albinius; diese schufen sich drei Amtsgenossen. Unter ihnen sei Sicinius gewesen, der Anstifter des Aufstands; über die Identität der anderen beiden ist wenig bekannt.